Offener Brief

Offener Brief an Andy Grote

Sehr geehrter Herr Grote,

irgendwas läuft schief. Unsere Fanclubs und Fans werden seit einigen Heimspielen einer Repression der Hamburger Polizei ausgesetzt, die so nicht weiter akzeptabel ist. Es ist uns unerklärlich, wie man in so kurzer Zeit Gewaltmonopol und Unverhältnismässigkeit so öffentlich zur Schau tragen kann. Was steckt hinter diesen Einsätzen? Welche Ziele verfolgt man, wenn man mit 20 Beamtinnen und Beamten durch die abströmende Menge drängt, dabei viele Fans, auch Kinder, rücksichtslos umrennt? Wir fordern Sie auf, umgehend hier für Antworten innerhalb Ihrer Verantwortlichkeit zu sorgen und entsprechend das Vorgehen zu überdenken. Wir hegen das Gefühl, dass die „Szenekundigen Beamten“ ihre Arbeit völlig missverstehen und Informationen streuen, die zu diesen Missständen führen.
Kein Spieltag an dem man nicht das Gefühl hat, ständig vor unseren Fanräumen bespäht und verdächtigt zu werden. Mittlerweile sind nicht einige Wenige Adressat der Beobachtung, sondern ganze aktive Kreise stehen scheinbar unter Generalverdacht. Nach dem unfassbaren Skandal der illegalen Datenspeicherung scheint der Polizeiapparat, von der Enttarnung gekränkt, eine unberechenbare Institution zu werden, von der die meiste Provokation am Rande eines Fussballspiels ausgeht. Kein gutes Bild für unsere Stadt und unser Viertel, Ihren Wahlbezirk…

FCSR der eingetragenen Fanclubs des FC St. Pauli von 1910

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2 thoughts on “Offener Brief”

  1. Hey, will ja nicht immer meckern, aber hätte es schön gefunden, wenn bei der ganzen Sache etwas mehr aufs Ganze eingegangen wird. So wird mit keinem Wort die rassistische Repression rund um die Hafenstraße in den letzten Wochen erwähnt.
    Klar ist es unschön, wenn nach Fussballspielen Fans belästigt werden, aber es ist eben nicht nur das, sondern die Repression trifft halt immer und dauerhaft Leute im Stadtteil, die nicht in das Muster „weiss“ passen und bedroht auch immer mehr linke Freiräume. Ich finde hier auf gemeinsame Kämpfe zu verweisen ist wichtig und bin offen gesagt etwas enttäuscht, da zu diesem Thema nichts aus dem Umfeld zu hören war und erst jetzt, wo die „braven“ Fussballfans betroffen sind das Maul aufgemacht wird. Klares Statement, auch zu rassistischen Kontrollen wäre hier seit Wochen angebracht gewesen.
    Im Endeffekt ist es doch egal, ob Familien oder vermeintliche Dealer belästigt werden. Ein Übergriff ist ein Übergriff und betrifft uns alle! Das sollte Andi Grote auch deutlich kommuniziert werden, wenn er sich mal wieder aus Prestigegründen im Stadion sehen lässt, ist ja jetzt schließlich sein Verantwortungsbereich.

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